Sur le pont d'Avignon oder Fronckreich, Fronnckreich

,,Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen"- sagte schon Goethe. Und diesem Rat von einem von Deutschlands größtem Dichter bin ich natürlich mal wieder gerne nachgegangen. Deshalb beschloss ich zum letzen Mal in diesem Jahr, sozusagen als krönender Abschluss des Schuljahres 2014, mit anderen Schülern unserer und anderer Schulen sowie diversen Lehrern noch einmal zu reisen.

Das Ziel war Frankreich, genauer Südfrankreich und noch genauer Avignon. Dort sollte es Temperaturen von bis zu 17 Grad haben, was die Vorfreude zusätzlich stärkte, denn wer will schon im kalten Tschörmänie versauern?!

Doch keine Reise ohne fahren! Deshalb begann wie immer alles mit einer Busfahrt. Diese dauerte zwar 18 h, war aufgrund von Doppelstockbus und Einzelplatz (hart verteidigt) jedoch relativ erträglich. In Deutschland einschlafen und in Frankreich aufwachen- geht es besser?! :)

Im Folgenden werde ich euch einige Ausflugspunkte ungeordnet vorstellen und kurze Infos dazu geben.

Angefangen hat zunächst alles in Orange. Also nicht der Farbe oder der Frucht sondern der Stadt Die liegt nämlich nahe unserem Zielort Avignon und hat im Grunde genommen 2 besondere Sehenswürdigkeiten. Die erste ist der Stadtgründungs- bzw. Triumphbogen:

- 18m hoch

-  49 v. Chr. Oder 31 v. Chr. Erbaut

- eines der größten und besterhaltesten seiner Zeit

 

Das zweite und noch bekanntere ist das römische Theater:

 

- erbaut im 1. Jahrhundert. n. Chr.

- bot im Römischen Reich etwa 10.000 Menschen Platz

- diente während der Französischen Revolution als Gefängnis für Revolutionsfeinde

- beherbergt heute wieder Aufführungen und Konzerte und fasst rund 7.000 Zuschauer

- die sogenannte Szenenwand ist 103 m lang und 38 m hoch

- in der Mitte der Szenenwand ist eine Statue des römischen Kaisers Augustus zu sehen

 

Doch gab es dort außer den beiden alten Sehenswürdigkeiten auch noch etwas was wohl eher in die lustige Kategorie passt und auch bei Busfahrern sehr beliebt und begehrt ist. : )

Eine zweite Station war der Besuch des Ateliers des berühmten Malers Paul Cezanne. Auf dessen Lieblingshügel nahe dem Atelier gelangen mir schlechte Landschaftsaufnahmen aber umso bessere Nahaufnahmen

(Kochfreunde haben sicherlich bemerkt dass es sich bei den beiden letzten Fotos um Lorbeer handelt- für alle anderen: DAS ist Lorbeer- das macht eure Mutti ins Essen und hatten die Römer und Griechen aufm Kopf:D)

Und wenn wir schon wieder bei den Römern sind ( die ziehen sich noch durch den ganzen Artikel ;) ) kommen wir gleich mal zur Pont du Gard.

 

-überquert den Fluss Gardon

-ist ein altes römisches Aquädukt (da sind die Römer wieder)

- sie wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut

- sie ist 49 m hoch

- sie gehört zu einer etwa 50 km langen Wasserleitung

-diese hat ein Gesamtgefälle von rund 12 m (bis heute weiß keiner wie die ollen Römer das hinbekommen haben)

- ist seit 1985 Weltkulturerbe

 

Und um das Ganze noch abzurunden stelle ich jetzt noch die Arena / Amphitheater von  Arles vor. Noch kurz was über Arles, mal zur Vorstellung: Die Stadt ist etwas größer als Hamburg, hat aber 30x weniger Einwohner. Außerdem hat van Gogh dort sein berühmtes Bild „Cafeterasse am Abend“ gemalt bzw. das Motiv dafür gefunden- nämlich auf dem Place du Forum:

 

Wer das jetzt mal mit dem Bild von van Gogh vergleicht, sieht dass es schon dasselbe Motiv ist. Nur etwas moderner eben.

Aber jetzt zur Arena. Hier ist sie:

- erbaut wurde das damalige Amphitheater etwa 100 nach Chr. ( natürlich von den guten alten Römern)

-es fasste etwa 21.000 Zuschauer, also doppelt so viele wie in Orange

- seit 1981 Weltkulturerbe

- es finden heute noch Stierkämpfe statt ( nur in Südfrankreich erlaubt- klar, Franzosen und Römer können sowas)

 

Außerdem gibt es in Arles auch noch ein kleineres Kloster über dass ich euch aber jetzt nichts weiter sagen werde. Frei nach dem Motto: Angucken-Schön finden-Weiter! :)

 

Ebenfalls besucht wurde das kleine Bergstädtchen Les Baux en Provence mit seiner Burganlage. Und wenn ich Städtchen sage, dann meine ich auch Städtchen. Les Baux en Provence hat nämlich nur etwa 450 Einwohner von denen wiederrum nur etwa 20 wirklich dort wohnen. Deshalb lebt die gesamte Stadt vom Tourismus der von den Besichtigungen der Burg geprägt ist. (Mehr gibt’s ja da auch wirklich nicht)

 

- schon etwa 6000 v. Chr. besiedeltes Gebiet

- im Mittelalter Zentrum einer Monarchie

- wurde Hochburg des Minnegesangs- Troubadoure (genau-wie Troubadix aus Asterix & Obelix) aus aller Welt strömten nach Les Baux

-ist Namensgeber für den Stoff Bauxit der dort abgebaut wurde

- hat tatsächlich nix mit Römern am Hut

 

Nun reisen wir nach Aigues Mortes- das bedeutet Totes Wasser und genauso muss man sich die Stadt auch teilweise vorstellen-zumindest im Winter. Doch immerhin hat sie rund 8000 Einwohner und eine völlig intakte Stadtmauer. Und genau diese mussten wir armen Schülerlein einmal umrunden. Die Fotos dazu hier:

 

Und die Fakten:

- hat auch nix mit den Römern zu tun - mysteriös

- wie gesagt ist die Mauer vollständig erhalten und schließt die Stadt ein

-sieht eigentlich überall gleich aus

-auf dem ersten Bild ist der Tour de Constance zu sehen

-dieser diente in den Hugenottenkriegen (16. Jh.) als Frauengefängnis

-Marie Durand saß dort 38 Jahre da sie ihrem Glauben nicht abschwur

-8 Jahre nach ihrer Freilassung starb Sie

 

Nun sind wir schon am letzten Tag angekommen. Und dafür ging die Reise nirgendswo hin. Denn wir blieben in Avignon und durften uns zunächst den Papstpalast, oder in frongsösisch: Palais des Papes, ansehen

-er ist zusammen mit der Altstadt Weltkulturerbe

- 5-7 Päpste residierten hier

-1335-1430 Residenz dieser

- gabs auch erst nach den Römern

Und wenn man schon mal in Avignon ist, muss man natürlich auch die berühmte Brücke Pont Saint-Bénézet mitnehmen.  

  

- sie überquert die Rhone

 -ist nach dem heiligen Benezet benannt

-überspannt heute noch etwa 2/3 des Flusses

- gab Anregung zum berühmten Lied: ,, Sur le Pont d’Avignon“ (siehe Videos)    

 

 

Und nach diesen schönen Tagen mit Busfahrten, Baguette , Weihnachtsmärkten im gefühlten Frühling und vielen schönen Eindrücken und Erfahrungen war die Reise auch schon wieder vorbei und alle nahmen wieder die 18-stündige Fahrt auf sich.

Diesmal ins kalte Deutschland…    

 Unter diesem Artikel findet ihr noch eine kleine, zum Beitrag passende, Auswahl von Videos.

 

Über Lob, Kritik und Kommentare freue ich mich immer :) Ansonsten wünsch ich allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch.

Muecke meldet sich dann nächstes Jahr wieder ;)

Viel Spaß noch…